Laudes am 19.04.2015
Projektion des Bildes „Auferstehung Christi“ von M. G.
N. Grünewald
Lied 779,1+3 (Halleluja, lasst
uns singen)
Guten Morgen!
Wir beginnen den Tag
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Heute ist Tag 15 des Osterfestes.
Wir feiern Ostern ja bekanntlich 50 Tage, bis Pfingsten. Drei wichtige Feste
bezeichnen in dieser Zeit das Geheimnis, das wir feiern:
An Ostern feiern wir, dass Jesus lebt, an Christi Himmelfahrt, dass Gott ihn zu
sich geholt hat, und an Pfingsten, dass Jesus uns seinen Hl. Geist geschickt
hat.
Das also ist Auferstehung:
Jesus lebt, ist bei Gott und sein Geist wirkt unter uns!
Kyrie als Antwortruf: 157
·
Herr, du hast als
Mensch den Tod auf dich genommen und ihn besiegt.
Wir sind oft ratlos angesichts des Todes und zweifeln an einem Sinn.
·
Christus, Gott
hat dich bestätigt, er hat dich aufgenommen in sein Geheimnis.
Wir fühlen oft nicht, dass Gott bei uns ist; wir zweifeln an seiner Macht.
·
Herr, du lässt
uns nicht allein, sondern schickst deinen Hl. Geist.
Wir spüren diese heilige Begeisterung oft zu wenig, als dass sie uns antreiben
könnte.
Am dritten Ostersonntag
stellt uns das Evangelium vor Augen, was gemeint ist, wenn wir davon reden,
dass Jesus auferstanden ist.
Lukas schreibt, dass der
Auferstandene den Jüngern wie ein Geist scheint, aber kein Geist ist. Er ist es
selbst – wie er gelebt hat.
Und deshalb hat das, was er
als Mensch gesagt hat, auch göttlich bestätigte Gültigkeit über den Tod hinaus.
Auferstehung als Bestätigung
des Menschen durch Gott über den Tod hinaus.
Lied 326,1+2: Wir wollen alle
fröhlich sein
Evangelium: Lk, 24,35-48
Lied 326 instrumental
Bildmeditation
In seinem Bild „Auferstehung
Christi“ stellt Mathis Gothart Nithart Grünewald um 1515 dar, was aus seiner
Sicht Auferstehung bedeutet. Betrachten wir sein Bild eine Weile.
Im Zentrum des Bildes steht
das göttliche Licht. Es ist so hell gemalt, dass außerhalb seines
Wirkungsbereichs alles schwarze Nacht ist und dass vor ihm alles verblasst. In
diesem Licht schwebt der auferstandene Gekreuzigte. Er wird eins mit dem
göttlichen Licht und ist aufgenommen in das göttliche Geheimnis.
Wie heute im Evangelium
gehört, ist er es selbst. Er trägt die Wundmale. Aber er ist nicht mehr tot, er
lebt, er zeigt sich den Menschen, die ihm glauben.
Jesus ist in ein Gewand gehüllt, das vom Sarg bis zum Körper reicht. Es
verändert seine Farbe vom Weiß des Leichentuchs bis zum Purpur-Gold des
göttlichen Königs. Dies ist der Weg, der zu gehen ist.
Jesu Körperhaltung ist
bemerkenswert: Sein Oberkörper ruht, in Gott, in segnender Positur. Sein ganzer
Körper aber scheint aufgehoben zu werden, wie wenn man ein Kind hochnimmt, so
scheinen die Beine hinterher zu schwingen. Jesus schwebt nicht von alleine in
den Himmel, er wird gezogen von der göttlichen Macht.
Diese Macht ist es auch, die
den Felsen scheinbar schweben lässt und den schweren Sargdeckel wie nichts zur
Seite kehrt.
Die Grabwächter sind zu Boden
gestürzt. Trotz Rüstung und Waffen sind sie niedergeworfen. Grabwächter sorgen
dafür, dass Tote im Tod bleiben, dass tödliche, lebensfeindliche Strukturen so
bleiben, wie sie sind. Sie sind geblendet durch den göttlichen Glanz, können
sich nur noch davor verneigen. Der Tod und lebensfeindliche Strukturen haben
keine Macht mehr.
Das ist Auferstehung.
Lied 328, 1,2+5 (Gelobt sei
Gott im höchsten Thron)
Fürbitten
Vater Unser
Wir bitten Gott um seinen
Segen für den heutigen Tag und die kommende Woche:
Gott segne und behüte uns
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Lied 778,1+3 (Das Grab ist
leer)
Fürbitten
Guter Gott, im Glauben daran,
dass du deinen Sohn nicht im Tod gelassen, sondern ihn zu dir geholt hast, sind
wir hier versammelt. Darum bitten wir dich.
1. Wir bitten dich für alle, die wie die Jünger keinen
Ausweg und keine Hoffnung sehen angesichts von Tod und Leid.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
2. Wir bitten dich für alle, die wie die Grabwächter
alles beim Alten lassen wollen, auch wenn es dem Leben und den Menschen nicht
gut tut.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
3. Wir bitten dich für alle, die wie die Apostel Zweifel
haben und denen die Beweise fehlen.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
4. Wir bitten dich für alle, die wie unsere
Erstkommunionkinder an deinem Tisch Platz nehmen wollen, dass sie deine Hl.
Begeisterung spüren.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
5. Wir bitten dich für unsere Verstorbenen. Befreie sie und
erhebe sie zu dir in dein Geheimnis.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
Guter Gott, wir vertrauen
darauf, dass Jesus für uns den Weg des Lebens gebahnt hat. Lass uns schon heute
auf diesem Weg gehn. Darum bitten wird durch Christus unseren Herrn. A.: Amen.