Laudes am 08.03.2015
Lied: 477 (Gott ruft sein
Volk zusammen)
Guten Morgen!
Wir beginnen den Tag
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Der Evangelist stellt uns
heute Jesus als einen wütenden Streiter für Gottes Sache vor. Er reinigt den
Tempel von Händlern und Geldwechslern. Er legt sich an mit den
gesellschaftlichen Eliten. Er setzt das durch, was er für richtig hält, ohne
Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben.
Wir stehen staunend und auch
bewundernd vor diesem Jesus, der so viel konsequenter das tut, was Gottes Wille
ist.
Im Kyrie bitten wir um Gottes
Erbarmen mit uns.
Kyrie: 437 (Meine engen
Grenzen)
Im Johannesevangelium geht
Jesus zu Beginn seines öffentlichen Wirkens nach Jerusalem, um das Pessachfest
zu feiern.
Das Pessachfest erinnert an
die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Es ist das Fest der Freiheit
und der Selbstbestimmung. Es ist auch das Fest des Bundes des Volkes mit seinem
Gott – mit JHWH, mit dem liebenden „Ich bin, der ich da bin für euch“.
Es ist auch das Fest der 10
Gebote, in denen es heißt: Du wirst keine anderen Götter neben mir haben und du
wirst den Namen deines Gottes nicht missbrauchen.
In Jerusalem, im Tempel,
findet er aber nicht das vor, was er erwartet.
Er findet das vor, was sich
eben bei uns Menschen so einschleicht.
Da wird doch schon mal etwas
anderes wichtig, sei es das Geld oder ein Gesetz. Da werden Vorgaben gemacht,
die eingehalten und bezahlt werden müssen. Es wird mit Gott begründet, was
Machtstrukturen festigt und Menschen vielleicht sogar schadet.
Jesus macht eine Geißel aus
Stricken und treibt sie alle aus dem Tempel hinaus!
Eine Geißel, das tut weh,
auch der Rauswurf und auch der Schaden an Waren und Geld und Ansehen.
Aber Jesus hat so recht, wenn
er sagt: Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!
Und er sagt das nicht nur zu
denen, die von der Situation profitieren, er sagt das auch zu den Mächtigen,
von ihnen fordert er sogar ganz grundlegend eine Veränderung: reißt diesen
Tempel nieder! Den Tempel, in dem Geschäfte gemacht werden statt Gott zu
begegnen, in dem Geld gewechselt statt göttliche Gemeinschaft gelebt wird.
Mit diesem Wort schreibt
Jesus nicht nur uns gewöhnlichen Menschen etwas ins Stammbuch, sondern vor
allem den führenden Männern, die nicht mit Gott begründen dürfen, was Menschen
unfrei oder abhängig, geldgierig oder oberflächlich macht.
Lied: Hallelujah
Evangelium: Joh 2,13-22
Stille
Meditative Musik
Lied: 266,1+2+6+7 (Bekehre
uns, vergib die Sünden)
Fürbitten (s. Anlage)
Lied: 440 (Hilf, Herr meines
Lebens)
Wir beten gemeinsam, wie
Jesus uns zu beten gelehrt hat.
A: Vater unser…
Wir bitten Gott um seinen
Segen für den heutigen Tag und die kommende Woche:
Gott segne und behüte uns
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Lied: 481, 1+6 (Sonne der
Gerechtigkeit)
Fürbitten
Guter Gott, Jesus hat voll
Zorn die Händler aus deinem Tempel vertrieben, damit deine Königsherrschaft
kommen kann. Darum bitten wir dich.
1. Wir bitten dich für den Papst und die Bischöfe, dass
sie ihre Entscheidungen im Sinne und zum Wohl der Menschen treffen.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
2. Wir bitten dich für alle Pfarrer und Mitarbeiter in
den Pfarrgemeinden, dass sie ein Beispiel leben und geben für die solidarische,
befreite Gemeinschaft, die Gott für sein Volk will.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
3. Wir bitten dich für alle Christen, dass sie sich
gerade jetzt in der Fastenzeit darauf besinnen, was deinem Willen entspricht,
und ihr Leben neu auf dich und die Mitmenschen hin ausrichten.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
4. Wir bitten dich für unsere Firmlinge, dass sie
Verantwortung übernehmen in der Kirche, damit sie eine Gemeinschaft der
Begegnung mit dir bleibt und wird.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
5. Wir bitten dich für unsere Verstorbenen. Vergib ihnen
alle Schuld und lass sie teilhaben an deinem himmlischen Mahl.
Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns.
Guter Gott, wir vertrauen
darauf, dass du uns hörst, denn Du hast dein Volk befreit und bist der „Ich bin
da für euch“, alle Tage unseres Lebens. Darum bitten wird durch Christus
unseren Herrn. A.: Amen.