Laudes
am 01.10.2017 (Lesejahr A – 26SiJ)
Eröffnung Lied 416,1-2 (Was Gott tut, das ist wohlgetan)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
Zwei Bilder habe ich Ihnen heute mitgebracht:
Ein Plakat der Pegida „Für ein christliches Abendland“ UND
einen 0-€-Geldschein der ev. Kirche, „Gottes Gnade gibt es umsonst“.
Wenn wir die Pegida-Forderung nach einem christlichen
Abendland hören, dann kommen wir als Christen ins Grübeln. Wir kommen allerdings
manchmal auch ins Grübeln, wenn wir uns in der Kirche umschauen. Auch da erfährt
man Gnade längst nicht immer zum Nulltarif.
Kyrie:
·
Herr, wir hören deine Botschaft. Wir hören
aber auch viele Deutungen und verschiedene Meinungen, die uns verwirren können.
Herr, erbarme dich.
·
Herr, wir wollen deinen Weg gehen, aber oft
kommt etwas scheinbar ganz Wichtiges dazwischen, so dass wir deinen Willen
vernachlässigen. Christus, erbarme dich.
·
Herr du bist gnädig mit denjenigen, die
umkehren. Das macht uns Mut und Hoffnung. Herr, erbarme dich.
Lied 440 (Hilf, Herr meines Lebens)
Evangelium Mt
21,28-32
Auslegung
Zöllner und Dirnen gelangen
eher in das Reich Gottes als ihr.
Das ist kurz gefasst die
Botschaft des Evangeliums heute. Sie kommt als Prophezeiung daher. Jesus will
nicht, dass es so kommt, sondern dass die Zuhörer angesichts dieser Drohung ihr
Verhalten ändern und umkehren.
Jesus geht es nicht um große
Taten, nicht durch Werke gelangt man ins Reich Gottes. Aber Reden und Handeln
müssen dem Glauben entsprechen. Hier zeigt es sich, ob wir seine Botschaft
wirklich annehmen oder nicht.
Deswegen ist das „ja, ja, ich
mach schon“ des ersten Sohnes der falsche Weg. Wir erleben das heute in sehr
bitterer Art und Weise, wenn rassistische und nationalistische Gruppierungen
angeblich das christliche Abendland retten wollen.
Aber sogar in der Kirche hören wir oft ein „Ja, ja, wir müssen Gottes Willen
tun“, das nicht umgesetzt wird. Auf der höheren Ebene mag man an den Umgang mit
Missbrauchsopfern, mit Wiederverheirateten oder mit Frauen in Ämtern denken.
Enttäuschungen und Fehlverhalten gibt es aber sicherlich auch in allen
Gemeinden und bei allen Christen ganz persönlich.
Gottes Gnade darf nicht nur –
wie auf dem Geldschein – umsonst verkündet werden, wir müssen sie auch leben.
Umkehr ist der Königsweg!
Umkehr geht immer und macht alles wieder gut.
Gott ist immer bereit, wir können immer wieder bei ihm ankommen. Nicht er
wendet sich von uns ab, sondern wir uns von ihm. Er lässt uns die Wahl, er hofft
darauf, dass wir umkehren, uns zu ihm hin orientieren. Dann nimmt er uns mit
offenen Armen an, egal, was vorher war.
Deswegen schreibt er den
Pharisäern, die selbstgerecht über andere urteilen wollen, sehr eindringlich
ins Stammbuch, dass Zöllner und Dirnen eher in das Reich Gottes gelangen als sie.
Für Hochmut ist kein Platz. Demut ist die richtige Haltung.
Wenn wir uns jetzt ertappt
haben, dass Jesus auch uns damit meinen könnte, ist es gut. Die Zeit ist da,
mal wieder den richtigen Weg einzuschlagen.
Lied 422 (Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr)
anstelle der Fürbitten:
GL 677
Lied 380, 9-10 (Großer Gott)
Vater unser
Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten
gelehrt hat.
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns, Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 416,3-4
(Was Gott tut, das ist wohlgetan)
Evangelium Mt 21,28-32
28 Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum
ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!
29 Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht.
30 Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm
dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er
ging doch.
31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch:
Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
32 Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der
Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und
die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht
bereut und ihm nicht geglaubt.