Text in die Zwischenablage kopieren
Heilige Sonstige

Bonifatius - 5. Juni

2/16/2022 (Robert Fischbacher, Überall)

5. Juni - Hl. Bonifatius

Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

Fest

Wir feiern heute den Namenstag des Heiligen Bonifatius. Er hieß ursprünglich Winfrid, um 673 im Königreich Wessex in England geboren und wurde in den Klöstern Exeter und Nursling erzogen. Mit dreißig Jahren wurde er zum Priester geweiht, mit vierzig reiste er zum ersten Mal als Missionar nach Germanien. Dreimal machte er die Reise nach Rom. Von Papst Gregor II. erhielt er 719 den Missionsauftrag und den Namen Bonifatius, drei Jahre später die Bischofsweihe. Von Gregor III. wurde er 732 zum Erzbischof ernannt. Er organisierte die Kirche in Bayern, Hessen und Thüringen durch Gründung von Bistümern. Wo er missionierte, errichtete er auch Klöster als Mittelpunkte der Missionsarbeit, Orte des Gebets und Pflanzstätten der Kultur. Seine Lieblingsgründung war das Kloster Fulda (744), wo er auch begraben ist. Am 5. Juni 754 wurde Bonifatius mit 52 Begleitern bei Dokkum in den heutigen Niederlanden von den Friesen erschlagen. Er wird der Apostel Deutschlands und auch der Apostel der abendländischen Kultur genannt.

 

Cyrie

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott,

erhöre die Bitten deiner Gemeinde,

die heute das Fest des heiligen Bonifatius feiert.

Auf seine Fürsprache schenke uns deine Hilfe,

damit wir den Glauben treu bewahren,

den er unseren Vätern gepredigt

und mit seinem Blut besiegelt hat.

Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn.


ERSTE Lesung

Apg 26, 19-23

Christus wird dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen sagte Paulus:

19König Agrippa, ich habe mich der himmlischen Erscheinung nicht widersetzt,

20sondern zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und bei den Heiden verkündet, sie sollten umkehren, sich Gott zuwenden und der Umkehr entsprechend handeln.

21Aus diesem Grund haben mich einige Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich umzubringen.

22Doch ich habe Gottes Hilfe erfahren bis zum heutigen Tag; so stehe ich da als Zeuge für Groß und Klein und sage nichts anderes als das, was nach dem Wort der Propheten und des Mose geschehen soll:

23dass der Christus leiden müsse und dass er, als Erster von den Toten auferstanden, dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden werde.

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich bin der gute Hirt.

ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.

Halleluja.

 

Evangelium

Joh 15, 14-16a.18-20

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jenen Tagen sprach Jesus zu seinen Jüngern:

14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

16aNicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.

18Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.

19Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

EUHJC

Predigt

Wenn man ganz ehrlich ist, die Menschheit ist schon wirklich grausam. Wenn man die Nachrichten sieht, sich für Geschichte interessiert, an jedem Ort auf der Welt sind schon grausame Dinge geschehen. Kriege, Verbrechen, Völkermorde. Und das nicht erst seit ein paar Jahren, sondern von Anbeginn der Zeiten an gab es Kriege, Tod, Tyrannei und Leid. Man fragt sich, was hat es bewirkt, dass Jesus auf der Welt war. Der Erlöser der Welt, der Retter der Welt. Ist die Welt denn, seitdem Jesus nicht mehr lebt, besser geworden? Hat Jesus denn die Kriege und das Unrecht abgeschafft? Im Gegenteil. In Christi Namen wurden Kriege geführt, Heilige wie Bonifatius wurden erschlagen, Stephanus wurde gesteinigt, Andreas ans Kreuz geschlagen. Der 30-jährige Krieg war ein reiner Glaubenskrieg. Kreuzzüge haben Millionen Menschenleben gefordert. Warum gibt es Kriege? Warum lässt Gott das zu?

 

Die Antwort ist ganz einfach: Weil Gott uns den freien Willen gegeben hat. Jedes Tier lebt nach seinem Instinkt, jede Pflanze bringt seine Frucht, so wie es die Schöpfung vorgesehen hat. Aber der Mensch unterscheidet sich vom Tier, denn dieser hat von Gott seinen eigenen Willen. Und damit ist Gott selbst nicht mehr verantwortlich für das Leid. Verantwortlich sind die Menschen selbst, weil sie sich dazu entschieden haben, unverzeihlich zu sein, unbarmherzig zu sein, unmenschlich zu sein.

 

Gott aber will das nicht. Er würde sich genauso wünschen, dass die Menschen friedlich miteinander leben, dass Nächstenliebe unter allen Menschen herrscht. Aber so ist es eben nicht, weil der Mensch zwar von Gott kommt, aber nicht automatisch durch ihn gelenkt ist.

Darum kam Jesus auf die Welt, um uns zu sagen: Schaut her, wie ich gelebt habe, macht es mir nach. Schaut her, wem habe ich Leid zugefügt. Niemandem. Tut also auch Ihr niemandem Leid an. Wem habe ich nicht vergeben? Niemandem. Also vergebt auch Ihr, wenn Euch Unrecht angetan wird. An wem habe ich mich gerächt? An niemandem. Also rächt auch Ihr Euch nicht.

 

Jesus war ein Romantiker. Er hat an das Gute im Menschen geglaubt.

Wenn auch wir so wären wie Jesus, romantisch, dann würde die Welt ein wenig besser werden. Wenn wir unseren freien Willen dazu einsetzen, Gutes zu tun, dann wird die Welt gut. Amen.


Fürbitten

Wir beten zu Jesus Christus, dem Herrn und Erlöser aller Menschen:

Für alle Bischöfe in Deutschland: sende ihnen deinen Geist, dass sie mit Klugheit und Eifer die anvertraute Herde leiten. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für die Politiker: fördere durch ihre Arbeit das friedliche Zusammenleben der Menschen. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für alle, die sich dem christlichen Glauben entfremdet haben: wende dich ihnen zu, dass sie das Heil erlangen. (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Gemeinde: schenke uns Priester, die uns zur Gemeinschaft mit dir führen. (Stille) Christus, höre uns.

*INTENSIONEN*

Barmherziger Gott, im heiligen Bonifatius verehren wir den Apostel Deutschlands. Lass das Ackerfeld, das er als Missionar einst bestellte, auch heute reiche Frucht tragen durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

durch diese heilige Speise

stärke in uns den Glauben,

für den der heilige Bonifatius sich abgemüht

und sein Leben hingegeben hat.

Festige uns in deinem Dienst,

damit wir in Wort und Tat

das Kommen deines Reiches verkünden.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.