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Weihnachten

Predigt Weihnacht

2/16/2022 (Robert Fischbacher, Überall)

Warum eigentlich hat Gott seinen Sohn als kleines, schwaches Baby in die Welt gesetzt? So verletzlich und schwach, so klein? Wieso hat er ihn nicht einfach vom Himmel gesandt, stark, unbesiegbar, gutaussehend, toll - eine Art Superman mit einer heiligen Rüstung und mit magischen Superkräften? So hätte er doch viel mehr bewirken können, er hätte viel mehr Publicity gehabt, die Leute wären ihm nachgerannt wie einem Popstar. Mit seinem Zauberschwert hätte er alle bösen Menschen schlagend vernichtet – und er hätte ewig leben können, schließlich ist er ja auch Gottes Sohn, der König der Welt.

Stattdessen aber schickt Gott einen kleinen, schwachen Säugling, der in einer eiskalten Krippe geboren wird und von armen Leuten großgezogen wird. Sollte daraus etwa einmal König werden? Wie soll ein so kleines Kind der Retter der Welt sein?

Die Antwort lautet: Weil Gott uns zeigen wollte, dass Jesus zu Lebzeiten so war, wie wir es noch heute sind: Verletzlich. Unvollkommen. Liebesbedürftig. Auch Jesus hatte mal Angst, war irgendwann mal krank, hatte Zweifel, war mutlos. Auch Jesus hat bestimmt einmal Fehler gemacht und wusste nicht mehr weiter.

Jesus war eben ein Mensch wie Du und ich. Jesus war zu Lebzeiten nicht nur deshalb etwas Besonderes, weil er der Sohn Gotts war, nein, er war etwas Besonderes, weil er so war wie wir. Schwach, manchmal krank, ängstlich und bestimmt auch mal fehlerhaft. Aber Jesus hat etwas gemacht, was ihn von vielen anderen Menschen abhebt: Er hat nie aufgehört, zu lieben, zu helfen und zu verzeihen.

Seine Freunde, seine Feinde, seine Neider, sogar die, die ihn am Ende umgebracht haben, die hat er geliebt. Und so zeigt er uns, wie wir unser Leben zu gestalten haben: Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Liebe Deinen Vater und liebe Deine Mutter, liebt Eure Kinder, Freunde, Verwandte, liebt, gebt und empfangt. Wenn man seinen Nächsten liebt WIE SICH SELBST, dann muss man aber auch Geschenke und freundliche Gesten Annehmen lernen. Man muss nicht immer alles alleine schaffen, dafür hat man manchmal Freunde, die das besser können. Zur Selbstliebe gehört eben auch dazu, dass man Hilfe dankend annimmt.

Jesus hat es uns gezeigt, wie es geht. Wir müssen es nur nachmachen.

Wenn wir das hinkriegen, dann ist an jedem Tag im Jahr Weihnachten.