Text in die Zwischenablage kopieren
Jahreskreis LesejahrB

32. Sonntag im Jahreskreis

2/16/2022 (Robert Fischbacher, Überall)

Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn

LIED ZUR ERÖFFNUNG

---------------------

 

è  Liebster Jesu, wir sind hier GL 520,1-3

 

KREUZZEICHEN - LITURGISCHER GRUSS

------------------------------------

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Gemeinde: Amen.

 

 

EINFÜHRUNG

-------------------

 

Liebe Gemeinde,

Sei unbesorgt - dieses schlichte Wort aus dem Mund des Propheten Elija steht gleichsam als Leitmotiv über den Geschehnissen des Alten und Neuen Testaments, die wir heute und am morgigen Sonntag hören werden. Der Prophet Elija konnte sich die Welt, in der wir leben, nicht vorstellen, und auch nicht die Probleme, mit denen sich Menschen von heute herumschlagen müssen. Dennoch kann er auch uns sagen, was wirklich wichtig ist und was zu allen Zeiten zählt.

 

Kurze Stille 


CHRISTUSRUFE - KYRIE-LITANEI

-------------------------------

Herr Jesus Christus, du hast uns den Weg zum Vater gezeigt. -

Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich.

 

In dir wird die göttliche Liebe auf Erden greifbar und fassbar. -

Christus, erbarme dich.

Gemeinde: Christus, erbarme dich.

 

Du schenkst uns Ermutigung für unser Leben. -

Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich. 

 

ERÖFFNUNGSGEBET

-------------------

Lasset uns beten. Barmherziger Gott,

wir sind dein Eigentum, du hast uns in deine Hand geschrieben.

Halte von uns fern, was uns gefährdet,

und nimm weg, was uns an Leib und Seele bedrückt,

damit wir freien Herzens deinen Willen tun.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Gemeinde: Amen.

 

 

EINFÜHRUNG IN DIE ERSTE LESUNG

---------------------------------

 

Der Prophet Elija hatte Hunger und Not, Ausweglosigkeit und Verzweiflung am eigenen Leib erfahren müssen. Doch in tiefer Depression war ihm ein Engel Gottes zu Hilfe gekommen. Aus dieser Erfahrung gewinnt er unendliches Vertrauen für seinen weiteren Weg und kann andere mit Vertrauen anstecken.

  

ERSTE LESUNG 1 Kön 17,10-16

------------------

 

ANTWORTGESANG – Antwortpsalm gebetet

------------------------


EINFÜHRUNG IN DIE ZWEITE LESUNG

----------------------------------

 

Jesus Christus hat uns ein für allemal erlöst; er ist in den Himmel eingegangen, um bei Gott für uns einzutreten.

 

ZWEITE LESUNG Hebr 9,24-28

-------------------

 

RUF VOR DEM EVANGELIUM

-------------------------

 

Halleluja, Halleluja. GL 530,8

 

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

 

Halleluja, Halleluja. GL 530,8

 

EVANGELIUM

----------------

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus.

 

Kreuzzeichen auf Buch, Stirn, Mund und Brust

 

Gemeinde: Ehre sei dir, o Herr.

 

Mk 12,38-44

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

Gemeinde: Lob sei dir, Christus.

 

Hallelujaruf

 

AUSLEGUNG UND DEUTUNG

------------------------

 

Liebe Schwestern und Brüder,

heute dreht sich mal wieder alles ums liebe Geld. Schon in der Verkündigung des Evangeliums geht es darum. Und nicht nur beiläufig oder abstrakt, sondern ausdrücklich und konkret, ja sogar provozierend.

 

Da setzt sich Jesus also an einen Platz, von dem aus er den Opferkasten im Blick hat, und schaut den Leuten unverhohlen zu, wie und wieviel sie geben. Das hat doch eigentlich etwas Unschickliches, so etwas tut man doch nicht! Selbst auf der Bank, wo es ja nur ums Geld geht, muss man Abstand halten, weil es sich einfach nicht gehört, einander in die Brieftasche oder auf den Kontostand zu schauen.

 

Vordergründig geht es nur ums Geld in dieser Geschichte aus dem Markusevangelium. Aber schon damals galt, was bis heute gilt: Es geht nie nur ums Geld, es geht um unseren Umgang mit Geld, unsere Beziehung zum Geld und darum, wie Geld sich auf unsere Beziehungen zu anderen Menschen auswirkt. Es geht letztlich um uns selbst, denn am Umgang mit Geld zeigt sich viel von einer Person.

 

Ein schwäbisches Sprichwort weiß, dass man von den Reichen das Sparen lernen kann. Und die Rheinländer sagen: Haben kommt von halten. Es ist eine alte Erfahrung, dass Menschen, wenn sie erst mal reich werden, noch reicher werden wollen. Natürlich wünschen sich alle, so viel zu haben, dass man sich keine finanziellen Sorgen mehr machen muss, aber der Maßstab dafür wächst sozusagen mit dem Vermögen mit. Es ist wie bei Versicherungen: Wenn ich erst mal weiß, was man alles versichern kann, fange ich an zu glauben, dass ich das auch tatsächlich brauche.

 

Im Hintergrund all dieser Wünsche steht eine Urangst der Menschen. Die Angst, arm zu sein. Diese Urangst flüstert uns ein: Ich muss stets auf der Hut sein, dass ich nicht zu kurz komme. Und: Wenn ich nicht für mich selbst sorge, sorgt niemand für mich. Doch immer dann, wenn diese Urangst sich in uns ausbreitet, werden wir gierig und geizig, engherzig und kleinlich.

 

Aber: Wenn wir die gegenteilige Erfahrung machen und spüren, dass für uns gesorgt ist, dann geht nicht nur das Herz auf, sondern auch die Hand, die sonst ängstlich festhält. Wir sind gewohnt, Großzügigkeit und Freigebigkeit als eine Tugend, eine moralische Leistung zu verstehen. Das ist sie vielleicht auch, aber in erster Linie zeigt sich darin eine Haltung, eine Haltung gegenüber dem Leben, gegenüber anderen, gegenüber Gott. Denn Jesus hat gesagt: Denn auch das Geringste, das Du meinen Brüdern angetan hast, das hast Du mir angetan. Das meint Jesus sowohl im Guten als auch im Bösen.

 

Diese Haltung des Gebens bezieht sich nicht nur auf Geld und materiellen Besitz, sondern auf alles, was Menschen haben und zum Leben brauchen: Für mich behalten oder mit denen teilen, die weniger haben als ich - das ist eine Frage, die sich oft stellt, nicht nur bei Spendenaufrufen oder bei der Kollekte im Gottesdienst. Aber in allererster Linie geht es Jesus um das Geben von Liebe.

 

Bei der Haltung, die Jesus kritisiert, und bei der anderen, die er dem entgegenstellt, geht es um viel mehr und um viel Kostbareres als nur um Geld: Was und wie viel von mir selbst bin ich bereit zu geben? Was will ich für mich behalten und was gebe ich weiter - von meiner Zeit, meiner Lebenskraft, meiner Liebe, von meinem Können, meiner Kritikfähigkeit, von meinem ansteckenden Optimismus, meinem Humor, meiner Gelassenheit?

 

Wer fähig ist herzugeben statt ängstlich festzuhalten, braucht Vertrauen, Vertrauen, dass er immer wieder bekommt, was er selbst braucht. Was für ein Vertrauen müssen die beiden Frauen gehabt haben, von denen wir in den Schriftlesungen heute hören: Beide sind sie Witwen, also Frauen ohne jegliche soziale Absicherung. Die eine rückt ihre letzte Ration an Grundnahrungsmitteln heraus, um den hungrigen Propheten Elija zu bekochen. Dabei weiß sie nicht einmal, wovon sie mit ihrem Sohn am nächsten Tag satt werden soll. Die andere wirft ihre letzte Münze in den Opferkasten; sie denkt offenbar an die, denen es noch schlechter geht als ihr. Was für Erfahrungen müssen diese beiden Frauen in ihrem mühsamen Leben gemacht haben, dass sie so von sich und ihrer Not absehen können und sich in die hineinversetzen, die noch hungriger oder noch ärmer sind?

 

Zu allen Zeiten haben Menschen die paradoxe Erfahrung gemacht, dass Teilen nicht immer arm macht, sondern manchmal reich. Und zwar dann, wenn es ohne Show und ohne Absicht geschieht. Wenn wir unseren Reichtum miteinander teilen, aber auch unsere Armut und unsere Grenzen, dann werden wir nicht abhängig, sondern frei. Wir werden frei von der Angst, zu kurz zu kommen; wir werden aber auch frei von dem anstrengenden Zwang, allein für uns sorgen zu müssen. Und so werden wir in allen kleinen und großen Sorgen des Lebens auch immer wieder frei zu beten:

 

Danke, mein geliebter Gott, danke, dass für mich gesorgt ist. Denn das, was wir von Dir bekommen, Deine Liebe, die ist unerschöpflich. Amen.

 

 

GLAUBENSBEKENNTNIS

---------------------

In Gemeinschaft mit der ganzen Christenheit bekennen wir unseren Glauben: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen

 

è  PREDIGTLIED GL 289,1

 

SCHULDBEKENNTNIS + VERGEBUNGSBITTE

-------------------------------------

Bevor wir Gott um seinen Frieden bitten, bekennen wir, dass wir schwache Menschen sind und uns immer wieder verstricken in Versagen und Schuld. Wir glauben an Gottes Führung - und vertrauen doch mehr auf unsere eigenen Sicherheiten.

 

A: Ich bekenne Gott dem Allmächtigen und euch, Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine grosse Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria, alle Engel und Heiligen und euch, Bruder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott unserem Herrn.

 

Der barmherzige Gott verzeihe uns unsere Sünden. Er nehme von uns, was uns von ihm und voneinander trennt, und führe uns mit allen Menschen zum ewigen Leben.

Gemeinde: Amen.

 

FRIEDENSZEICHEN

-------------------

 

Herr Jesus Christus, dein Geist ist mit uns auf dem Weg. Wir bitten dich: Schau nicht auf das, was uns fehlt. Schau auf unsere Hoffnung, auf unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Schau auf den Glauben deiner Kirche, die sich nach Einheit und Frieden sehnt.

 

Der Friede des Herrn sei allezeit mitten unter uns.

 

LOBPREIS UND HYMNUS

----------------------

 

Werkbuch, Seite 180 mit Einschub Sonntage im Jahreskreis, Seite 175; Hymnus Seite 57f oder Lied.

 

è  Hymnus: Allein Gott in der Höh sei Ehr GL 457,1-3

 

 

 

FÜRBITTEN

-------------------

 

Guter Gott, der Prophet Elija macht uns Mut, uns nicht zu zersorgen, sondern darauf zu vertrauen, dass du für uns sorgst. So kommen wir zu dir und legen vor dich unsere Nöte und Fragen, unseren Reichtum und unsere Armut:

 

- Wir denken vor dir an alle, die an dich glauben: Stärke sie im Vertrauen auf dich.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Wir denken vor dir an alle, die den Reichtum ihres Lebens nicht für sich behalten, sondern mit anderen teilen: Erhalte in ihnen deine Liebe.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Wir denken an alle, die gefangen sind in der Sorge um sich selbst, weil sie nie erfahren haben, dass für sie gesorgt ist: Lass sie Menschen begegnen, die ihr Herz anrühren.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Wir denken an alle, die nicht für sich selbst sorgen können, sondern auf andere angewiesen sind: Schenke ihnen Selbstachtung und die Gewissheit, dass auch ihr Leben kostbar ist.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Wir denken an alle, die uns vorausgegangen sind und von denen wir leben und glauben gelernt haben: Schenke ihnen dein Leben in Fülle.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

STILLE ANBETUNG

-------------------

 

Alle bleiben eine angemessene Zeit in stillem Gebet knien.

Zum Vaterunser stehen alle auf.

VATERUNSER

-------------------

 

Wir dürfen sicher sein, dass sich Gott um uns kümmert. Zu Lebzeiten aber auch dann, wenn wir irgendwann zu ihm heimkehren. Lasst uns deshalb gemeinsam beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat. Gemeinde: Vater unser im Himmel …

 

DANKLIED

-------------------

 

Nun danket all und bringet Ehr

è  GL 267, 1-2

 

DANKGEBET

-------------------

 

Lasset uns beten. Gott, unser Vater, du stärkst uns auf unserem Weg. Wir danken dir, dass du uns schenkst, was wir zum Leben brauchen. Erhalte in uns deinen Geist und lass uns dir stets aufrichtig dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.


Gemeinde: Amen.

 

VERMELDUNGEN ***


SEGENSBITTE

----------------

Bitten wir Gott nun um seinen Segen -

für unsere Welt und für uns selbst.

 

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten

und sei uns gnädig.

Der Herr wende uns sein Angesicht zu

und schenke uns seinen Frieden.

 

So segne und behüte uns der dreifaltige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.


Gemeinde: Amen.


Lied: Nun singe Lob du Christenheit

è  GL 638 1

ENTLASSUNG

-------------------

 

Lasst uns nun gehen in seinem Frieden.

Gemeinde: Dank sei Gott, dem Herrn.

Proficiat - Deo gratias