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Jahreskreis LesejahrC

31. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 30.10.2016 (Lesejahr C – 31. SiJ)

 

Eröffnung Lied 416,1-3 (Was Gott tut, das ist wohlgetan)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Wir hören heute im Evangelium eine Geschichte, die wir sehr gut kennen.

 

Jesus kam nach Jericho und ging durch die Stadt.

Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

Als Jesus an die Stelle kam, …

 

Ja, was passierte da? Einige plausible Möglichkeiten möchte ich Ihnen vorstellen.

·        Als Jesus an die Stelle kam, bemerkte er Zachäus gar nicht, sondern ging segnend und heilend durch die Menschenmenge hindurch. Zachäus stieg wieder vom Baum und ging nach Hause. Jetzt hatte er gesehen, wer dieser Jesus war.

·        ODER: Als Jesus an die Stelle kam, bemerkte er, dass dort ein Zolleinnehmer auf dem Baum saß. Er sagte zu seinen Jüngern: „Seht nur, was das Geld aus einem Menschen machen kann. Zachäus raubt die Menschen aus und kann nun nicht mehr unter ihnen stehen. Passt gut auf, dass es euch niemals so ergeht.“ Dann ging er weiter.

·        ODER: Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Zachäus aber entgegnete ihm: Auf keinen Fall will ich dich in meinem Haus haben, du Gutmensch. Traurig ging Jesus daraufhin weiter.

 

Kyrie

·        Herr, oft sind wir oberflächlich und achten weder auf einander noch auf dein Wort. Herr, erbarme dich.

·        Herr, manchmal sind wir mutlos, fühlen uns bloß gestellt und unwohl in unserer Haut. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir sind oft nicht bereit, unser Leben wirklich zu ändern, einen neuen Weg einzuschlagen und uns an dir zu orientieren. Herr, erbarme dich.

 


Hinführung

 

Tatsächlich aber endet die Geschichte von Zachäus anders – Sie wissen es natürlich!

Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

 

Zwei Dinge bewirken dieses Happy End:

Zum einen sitzt da ein Mann auf dem Baum, der als schlechter Mensch bekannt ist, der – trotzdem er Jude ist – mit den verhassten Römern gemeinsame Sache macht, oft mehr nimmt als ihm zusteht und Steuern zahlt man ja sowieso nicht gerne. Doch es gibt auch ein ABER: Zachäus ist Mensch, der schlecht gehandelt hat, ABER er verlässt sein Haus, macht die Augen auf und legt sich auf die Lauer, um Jesus zu erkennen. Er ist offen für einen Neuanfang, ist voller Erwartung.

Zum anderen tut dieser Jesus wieder einmal das, was keiner von ihm erwartet hätte: Er spricht mit diesem Betrüger und Verräter, er hat sogar Mahlgemeinschaft mit ihm. „Der ekelt sich ja vor nichts“, möchte man sagen. Und das stimmt! Für Jesus ist auch er „ein Sohn Abrahams“, heute würden wir vielleicht offener sagen „Abbild Gottes“. „Sohn Abrahams“ meint, dass er Teil des Gottesvolkes ist, berufen zum Heil. Auch er ist es wert, gerettet zu werden, aller schlechten Taten zum Trotz.

 

Lied 450 (Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht – KANON)

 

Evangelium Lk 19,1-10

 

Psalm 63 (GL 616)

 

 


Fürbitten:

 

Herr Jesus, du forderst uns auf, mutig und mit offenen Augen und Herzen dir auf deinem Weg zu folgen.
Wir bitten dich:

1.   Wir bitten für alle, die Schuld auf sich geladen haben. Hab Erbarmen mit ihnen und schenke ihnen Vergebung.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Wir bitten für alle, die sich verlacht und ausgestoßen fühlen. Schenke ihnen Menschen, die zu ihnen halten und ihnen zeigen, dass sie wertvoll sind.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Wir bitten für alle, die verbittert oder desinteressiert sind. Öffne ihre Augen und Herzen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten für die Seelsorger, für alle, die sich beruflich um Mitmenschen kümmern. Schenke ihnen Geduld, Liebe und Engagement für ihren Dienst.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Für uns alle: Lass uns im Vertrauen auf dich neue und unerwartete Schritte auf unsere Mitmenschen zu gehen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

Guter Gott, du erbarmst dich allen die zu dir wollen. Wo wir dich suchen, bist du schon. Darum bitten wir dich durch Christus unseren Herrn. Amen.

 

Lied 543,1+2+4 (Wohl denen)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

Gott segne und behüte uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 521,1-3+6 (Maria, dich lieben) oder 421,1-2 (Mein Hirt)

 


 

Evangelium Lk 19,1-9

1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt.1

2 Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

3 Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.