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Jahreskreis LesejahrB

26. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 30.09.2018 (Lesejahr B – 26. Sonntag im Jahreskreis)

Bilder Mühlstein in Münster

Eröffnung Lied GL 788 (Komm, heilger Geist)

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Nach der Veröffentlichung der Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche Deutschlands ist am Mittwoch am Dom in Münster die Skulptur „Mahnender Mühlstein“ enthüllt worden, der an die Opfer erinnert.

Der 800 Kilogramm schwere Mühlstein hat einen Durchmesser von 1,40 Metern und trägt eine Inschrift aus dem Matthäus-Evangelium: „Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“

Dieser Satz ist aus dem Evangelium des heutigen Sonntags.

 

Initiator Johannes Heibel erläuterte, er verstehe die Inschrift als Warnung, die Jesus ausspreche: „Wer so viel Schuld auf seine Seele lädt, für den ist es besser, wenn er tot wäre.“ Bei sexuellem Missbrauch gehe es immer auch um einen Missbrauch von Vertrauen, der die Seele der Kinder verletze. „Das Urvertrauen von Kindern zu missbrauchen, ist das Schändlichste, was ich mir vorstellen kann.“ sagt er.

 

Für unseren emeritierten Weihbischof Dieter Geerlings ist der Mühlstein als „drastische Mahnung“ notwendig. „Die Missbrauchszahlen erschrecken, erschüttern und beschämen mich“, sagte Geerlings, der offen die Frage stellte, wo die Bischöfe versagt haben. Die Missbrauchsfälle seien „so schlimm, dass eigentlich nur noch das Gericht Gottes dem gerecht werden kann – auch wenn sich natürlich menschliche Gerichte damit beschäftigen müssen“.

Die Mahnung laute, immer wieder neu zu den Idealen des Evangeliums zurückzukehren, durch das sich die Wertschätzung Jesu für die Kinder wie ein roter Faden ziehe. „Den Blick auf die Opfer zu haben, das ist der Blick Jesu“, sagte Geerlings. In der Vergangenheit sei bei zu vielen Verantwortlichen die Sorge um den Ruf der Kirche wichtiger gewesen als die Sorge um die Opfer.

 

Kyrie:

·        Herr, sprachlos stehen auch wir vor der großen Schuld, die die Täter über die Kirche gebracht haben. Herr, erbarme dich.

·        Herr, ohne Antwort fragen wir uns, wie so etwas in deiner Kirche geschehen kann. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir wollen zuversichtlich sein, dass du deine Kirche auf den richtigen Weg führst. Herr, erbarme dich.

 

Lied 450 (Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht)

Evangelium Mk 9,38-43.45.47-48


 

Auslegung

 

Bischof Felix sagt, dass sich die Kirche verändern muss.

Jesus verlangt nicht einmal eine Kirchenmitgliedschaft, keine Weihe; in seinem Namen dürfen Menschen heilvoll wirken. Jesus ist weitherzig, offen und tolerant. „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns".

Aber wehe denen, die den Wehrlosesten Ärgernis bringen, die ihnen schaden. Sie sind der Hölle geweiht. Echte Reue und Umkehr tut not.

Am Verhalten dem Mitmenschen gegenüber entscheidet sich, wer eigentlich und wahrhaftig Jünger Jesu ist.

 

- Stille -

 

Gemeinsames Gebet GL 20,2

Lied 474,1+3 (Wenn wir das Leben teilen)

 

Fürbitten

Gott, deine Kirche wird in diesen Zeiten so sehr gebraucht, um Stimme der Armen und Unterdrückten zu sein. Dir tragen wir unsere Bitten vor:

 

1.   Für alle, die missbraucht worden sind und deren Leben beschädigt wurde. Gott, unser Vater (Wir bitten dich, erhöre uns)

2.   Für alle, die schuldig geworden sind – als Täter oder als Mitwisser. Gott, unser Vater

3.   Für unsere Kirche, die glaubwürdig deine frohe Botschaft verkünden soll. Gott, unser Vater

4.   Für alle, die an einer Veränderung der Kirche arbeiten. Gott, unser Vater

5.   Für alle, die an der Kirche oder am Glauben zweifeln oder verzweifeln. Gott, unser Vater

6.   Für unsere Verstorbenen: dass sie zu ihrem Leben stehen können und von dir ihren Lohn empfangen. Gott, unser Vater

7.   Wir beten für unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Gott unser Vater

Vor dir, du Gott der Liebe, stehen wir mit unseren Fragen und Bitten. Du schenkst uns Hoffnung, weil du deine Herrschaft aufrichten wirst. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Lied:

Vater unser

 

Segensbitte GL 13,3

So segne und behüte uns der gute Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: GL 468 (Gott gab uns Atem)

 

 

Evangelium Mk 4,26-34

 

38 Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

39 Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden.

40 Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

41 Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

42 Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.

43 Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.

45 Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.

47 Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,

48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.