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Jahreskreis LesejahrB

2. Sonntag im Jahreskreis

2/16/2022 (Robert Fischbacher, Überall)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Gemeinde: Amen.


►GL 270 - Kommt herbei, singt dem Herrn

 

EINFÜHRUNG

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Liebe Schwestern und Brüder,

Sonntag für Sonntag versammeln wir Christen uns, um uns zu vergewissern, wer wir sind. Wir feiern, dass in unserem Namensgeber Jesus Christus der Tod besiegt wurde. Wir feiern, weil Gott selber uns dazu einlädt und uns hier zusammenführt.

 

Darum geht es heute auch in den biblischen Texten: Gott ruft Menschen in seinen Dienst, Jesus lädt Menschen ein, ihn kennenzulernen und ihm nachzufolgen. "Kommt und seht", dieser Ruf gilt auch uns heute.

Halten wir einen Moment Stille und denken über die vergangene Woche nach: Haben wir diesen Ruf vernommen?

 

Kurze Stille

 

CHRISTUSRUFE - KYRIE-LITANEI

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Gott ist es, der uns heute einlädt und uns zusammenruft.

Wir wollen ihn dafür preisen:

 

Herr Jesus Christus, du hast uns eingeladen, dein Wort zu hören. -

Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich.

 

Herr Jesus Christus, du rufst uns Menschen in deine Nachfolge und schenkst uns dafür unsere Begabungen. - Christus, erbarme dich.

Gemeinde: Christus, erbarme dich.

 

Herr Jesus Christus, durch die Taufe hast du uns berufen, allen Suchenden und Fragenden deine froh machende Botschaft zu verkünden. - Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich.

 

ERÖFFNUNGSGEBET

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Lasset uns beten.

 

Herr Jesus Christus,

du rufst uns Menschen zur Umkehr und in deine Nachfolge.

Wir bitten dich, öffne unsere verstopften Ohren,

wenn wir deinen Ruf überhören im Lärm dieser Welt.

Öffne unsere Ohren, wenn wir vor deinem Ruf davonlaufen wollen. Öffne unsere Ohren für die Nöte und Sorgen dieser Welt.

Öffne unsere Ohren jetzt für dein Wort,

das uns froh macht und aufrichtet, das uns tröstet und heilt,

das uns umtreibt und handeln lässt.

Darum bitten wir dich, unseren Herrn und Bruder.

Gemeinde: Amen.

 

ERSTE LESUNG

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► 1 Sam 3,3b-10.19

 

ANTWORTGESANG - PSALM

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Der Kehrvers wird von K gesungen, die Gemeinde wiederholt ihn. K liest oder singt die Psalmverse (GL 725,2 oder Schott-Messbuch für Sonn- und Festtage, Lesejahr B, Seite 441) vom Ambo aus vor. Dazwischen bzw. am Ende wiederholt die Gemeinde den Kehrvers.

 

RUF VOR DEM EVANGELIUM

 

Halleluja, Halleluja.

►GL 530,6

 

Wir haben den Messias gefunden, den Gesalbten des Herrn.

Die Gnade und die Wahrheit sind durch ihn gekommen.

 

Halleluja, Halleluja.

►GL 530,6

 

 

EVANGELIUM

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Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes.

 

Kreuzzeichen auf Buch, Stirn, Mund und Brust

 

G0emeinde: Ehre sei dir, o Herr.

 

►GL Joh 1,35-42

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

Gemeinde: Lob sei dir, Christus.

 

Die Gemeinde setzt sich. Die M stellen die Leuchter wieder an den Altar.

 

AUSLEGUNG UND DEUTUNG

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Liebe Schwestern und Brüder.

"Kommt und seht!" - Diese einfache Einladung Jesu an die beiden Männer spricht nicht nur die Jünger Jesu an. Sie kann uns die Augen dafür öffnen, was Nachfolge heißt und wie sie geschieht. Die anderen drei Evangelisten schildern im Gegensatz zu Johannes, dass Jesus die Jünger beziehungsweise die Apostel beruft: Er geht auf bestimmte Menschen zu und spricht sie konkret an, zum Beispiel: "Kommt her, folgt mir nach!" Es ist eine Aufforderung, ja, klingt fast wie ein Befehl.

 

Da stellt sich die Frage: Kann sich ein Mensch, könnte ich mich so schnell entscheiden und auf das Wort eines Menschen hin alles stehen und liegen lassen und mit ihm gehen? Wollte denn keiner der gefragten Jünger von Jesus genauer erfahren, was ihm auf dem Weg mit ihm bevorsteht? Unser Glaubensweg ähnelt doch mehr dem, wie bei Johannes Jesus Menschen in seine Nachfolge ruft. Nachfolge Jesu ist da eher ein schrittweises Werden und Wachsen; ein Weg, auf dem auch andere mit uns zusammen unterwegs sind; ein Neugierigsein; eine Sehnsucht; ein Suchen nach dem Retter der Welt; ein Sich-Informieren; ein Kennenlernen; ein Mitleben; ein Erfahren am eigenen Leib und ein Sich-dafür-Entscheiden; ein Zeugnis-Bekommen und ein Selber-Bezeugen der frohen Botschaft. Manchmal geht es auf diesem Weg einen großen Schritt vorwärts, dann nur viele kleine Schritte; es gibt Stillstand und womöglich auch Rückschritt. Ganz besonders scheint Johannes die offene und werbende Art Gottes in Jesus herauszustellen, die die Menschen vorbehaltlos einlädt und ihnen die Freiheit der Entscheidung lässt. "Kommt und seht!", sagt er zu den beiden Männern.

 

Doch halt! Die Geschichte fängt noch früher an. Die Männer sind Jünger von Johannes dem Täufer, der mit seiner machtvollen Predigt viele in seinen Bann zieht. Er sagt aber deutlich, dass er nicht der gesuchte Retter, sondern nur der Wegbereiter ist. Er selbst macht seine Jünger auf Jesus aufmerksam, dem sie jetzt als neuem Meister folgen. Für sie beginnt damit ein immer tieferes Verstehen und Erkennen dessen, der ihre tiefe Sehnsucht nach Heil, Frieden, Liebe und Gerechtigkeit stillen kann und will. Jesus spricht diese Männer an, fragt sie nach ihrem Wunsch. Es scheint ihnen selbst noch nicht klar zu sein, was sie genau suchen, aber sie wollen Jesus näher kennenlernen.

 

"Rabbi - wo wohnst du?", war damals eine gebräuchliche Formel dafür, von einem Lehrer mitgenommen zu werden, der nicht auf der Straße lehren durfte. "Kommt und seht!" Die Männer nehmen die Einladung an und gehen mit. Sie haben diesen Tag mit Jesus verbracht, um ihn zu erleben, um zu sehen und zu hören, um zu fragen und miteinander zu reden, und ganz sicher auch, um Jesus mit Johannes dem Täufer zu vergleichen. Das ermöglicht Entscheidung. Johannes schildert, dass die Begegnung zwischen den Männern und Jesus um die zehnte Stunde stattfindet. Das ist wohl die Stunde, in der der neue Tag beginnt. Das kann heißen, die Begegnung mit Jesus kann verändern, kann Hoffnung und Licht in ein Leben bringen, ermöglicht etwas Neues. Dies wird deutlich bei dem einen Mann, der danach namentlich genannt wird, Andreas. Von seinem Freund und Mitsucher hören wir nichts mehr, aber Andreas hat einen Namen und wird konkret für uns. Sein Suchen und seine Sehnsucht scheinen sich erfüllt zu haben, können in Worte gefasst und mitgeteilt werden: "Wir haben den Messias gefunden." Andreas hat Jesus kennen- und schätzen gelernt. Er hat sich für ihn entschieden und das zeigt Wirkung: Andreas erzählt von der Begegnung, er bezeugt, steckt andere an, er lädt selber andere ein zur Nachfolge. Sein Bruder Simon wird nicht der Einzige sein, der sich - eingeladen von Andreas - durch die Begegnung mit Jesus verändert.

 

"Kommt und seht!", so sind auch wir selbst immer wieder eingeladen, mit unseren Fragen, unserem Suchen und unserer Sehnsucht zu Jesus zu kommen. Sein Wort hören und sein Mahl feiern in der Gewissheit, dass er mitten unter uns ist, kann uns immer wieder neu erfahren lassen, wer Jesus Christus für uns ist. Das gibt uns auch den Mut und die Freude, so wie Andreas andere einzuladen, Jesus zu begegnen. Damit ist nicht eine offensive Missionierung oder ausschließliche Einladung zum Gottesdienst und anderen kirchlichen Veranstaltungen gemeint. Es geht vielmehr um die Haltung des "Komm und sieh": Es bedeutet nicht nur, sein Haus für Gäste zu öffnen und Gastfreundschaft auszuüben, sondern andere auch am eigenen Leben und Glauben teilhaben zu lassen, an den eigenen Fragen und Antworten, an Leid und an Freude, an den Abgründen und an den Fundamenten. Es bedeutet, andere Menschen vor allem an dem teilhaben zu lassen, was Kraft gibt, was Mut macht, was nicht die Hoffnung verlieren lässt und neue Wege aufzeigt. Wenn dann jemand nach dem Grund all dessen fragt, sollen wir bereit sein und uns freuen, dass wir von Jesus erzählen können.

"Kommt und seht!" ist eine Einladung und Ermunterung für uns alle, diese Einladung selber auszusprechen auf dem gemeinsamen Weg

in der Nachfolge Jesu. Amen.

 

STILLE

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GLAUBENSBEKENNTNIS

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Bekennen wir unseren Glauben: Ich glaube an Gott …

 

PREDIGTLIED

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Gottes Wort ruft uns immer wieder. Es ist lebendig und machtvoll. Singen wir gemeinsam:

 

Liebster Jesu, wir sind hier

►GL 520,1-3

 

FRIEDENSZEICHEN

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Gott schenkt uns Frieden und Versöhnung und ruft uns auf, daran mitzuwirken. Beten wir um die Kraft für diesen Frieden aus dem Gotteslob:

 

Das zweite Vatikanische Konzil sagt:

►GL  789,2 letztes Gebet

 

Geben wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

 

LOBPREIS UND HYMNUS

 

Wort-Gottes-Feier, Werkbuch für Sonn- und Festtage, Trier 2004, Seite 182

 

Hymnus: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren

►GL 258, 1-2

 

FÜRBITTEN

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"Kommt und seht!", so lädt Jesus die Jünger zu sich ein. Beten wir für die Gemeinschaften, die unser Lebensraum sind:

 

- Für unsere Familien: dass es der älteren Generation gelingt, vor ihren Kindern und Enkeln ihren Glauben überzeugend zu leben.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Für die Familien, die durch Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Armut an den Rand des gesellschaftlichen Lebens geraten sind: dass sie nicht verzweifeln müssen, sondern tatkräftige Hilfe erfahren.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Für unsere Gesellschaft, in der die Familie einen grundlegenden Beitrag zum allgemeinen Wohl und zum sozialen Frieden leistet: dass in ihr die Rechte der Familien geschützt und gefördert werden.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Für die Kinder und Eltern, die sich entzweit haben oder aneinander schuldig geworden sind: dass sie Wege finden zu Verzeihung und Versöhnung.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Für die Menschen, die an Leib und Seele bedroht sind in den Krisenregionen der Erde: dass ihre Hoffnung auf Frieden bald erfüllt werde.

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

- Für die Menschen unter uns, die zurzeit krank sind. Hilf ihnen bei ihrer Genesung

Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.

 

VATERUNSER

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Gott, unser Vater, hat uns gerufen und berufen.

Als seine Söhne und Töchter beten wir gemeinsam:

 

Gemeinde: Vater unser im Himmel …

 

DANKLIED UND DANKGEBET

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►GL 637,1-2

 

Lasset uns beten.

 

Nach einer kurzen Stille spricht G:

 

Herr, unser Gott, du bist uns im Sakrament des Wortes

und des Brotes ganz nahegekommen.

Wir danken dir für deine Nähe, deine Zuwendung und Ermutigung.

Wir bitten dich:

Lass uns wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.

Erfülle uns mit deinem Heiligen Geist,

damit wir immer mehr dir nachfolgen können.

Darum bitten wir dich jetzt und alle Tage unseres Lebens.

Gemeinde: Amen.

 

SEGENSBITTE

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Wir bitten Gott um seinen Segen:

 

Gott, unser Vater, segne uns mit seiner Liebe

und rühre uns an mit seiner Kraft.

Jesus Christus, sein Sohn, ermutige uns zur Nachfolge

und lasse uns zu treuen Weggefährten werden.

Der Heilige Geist wecke in uns die Sehnsucht und stärke uns,

unser Leben ganz in den Dienst an Gott und den Menschen zu stellen.

So segne uns und alle Menschen der dreieinige Gott -

 

Kreuzzeichen

 

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Gemeinde: Amen.

 

ENTLASSUNG

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Lasst uns nun gehen in seinem Frieden.

Gemeinde: Dank sei Gott, dem Herrn.